Gemeindewappen

Gemeindewappen GWD neu 2016_158aWappenbeschreibung:


In einem von Blau zu Gold gespaltenen Schild vor einer aus goldenem Dreiberg auf goldenem Halm wachsenden goldenen Ähre, in der Schildmitte belegt mit einem goldenen Ährenkranz, hinten aufgerichtet ein schwarzer, rotbezungter Wolf.

           

Im 16. Jahrhundert (1542) wurden hier Erasmus und Ernst Kornpeck mit einem Lehen belehnt, dass nach deren Tod (1576) an Jonas Wilfersdorfer als ihren Erben fiel. Die Wilfersdorfer erbten außer dem Besitz auch das Wappen der Kornpeck, nämlich die Kornähre und den Strohkranz. In der Augustinerkirche zu Fürstenfeld befand sich einst der Totenschild des Jonas von Wilfersdorf. Der jetzt restauriert und im Rathaus Sitzungssaal in Fürstenfeld aufbewahrt wird. Zwar haben die Wilfersdorfer ein eigenes Wappen, doch ist in der Unterteilung desselben eindeutig als Teil davon das alte Wappen der Kornpeck ersichtlich.

 

Historie
Die älteste urkundliche Erwähnung von Wilfersdorf stammt aus dem 14. Jahrhundert - im Jahre 1357 wurde ein Konrad von Wilhebsdorf genannt. Das Dorf - das wie sein Name besagt - von einem Wilhelm gegründet wurde, bestand jedoch sich schon viel länger.
Vermutlich steht seine Gründung in Zusammenhang mit der von Fürstenfeld, die um 1170 erfolgte. Ursprünglich war das Dorf im Besitz der Hertenfelder, die einen der Türme in der Fürstenfelder Stadtbefestigung besaßen. Fritz Posch vermutete, dass Wilfersdorf zum Unterhalt oder der Ausstattung des Stadtturmes diente. In dem Dorf selbst lassen sich keinerlei Überreste eines ritterlichen Edelsitzes, Turmes oder Meierhofs nachweisen. Damit erscheint es als äußerst wahrscheinlich, dass das Gründergeschlecht niemals in dem Ort selbst gelebt hatte. 1443 wurden drei landesfürstliche Lehensträger urkundlich genannt: Achaz Futtervas, Konrad Hertenfelder und Friedrich Mitteregger. Um 1465 erwarb Wolfgang Perner das Lehen der Futtervas. 1493 und 1523 kaufte Mathias Nemtschy fünf Höfe und Hofstätten von Perner, mit denen 1542 Ersamus und Ernst von Kornpeck, die ebenfalls einen der Türme der Fürstenfelder Stadtbefestigung besaßen, belehnt wurden.
Im Jahre 1576 erbte Jonas von Wilfersdorf den größten Teil des Dorfes von den Kornpeck.
Die Wilfersdorfer, die 1631 vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben wurden, übernahmen auch das Wappen der Kornpeck - die Kornähre und den Strohkranz.
Neben den Wilfersdorfern hatten auch andere fürstenfelder Rittergeschlechter Besitzungen im Dorf; zeitweise war der Ort zehn verschiedenen Grundherren untertan.
Die exponierte Lage nahe der Garnisonsstadt Fürstenfeld und der Grenze zu Ungarn war Wilfersdorf im Lauf der Geschichte immer wieder zum Verhängnis geworden.
1480 verwüsteten die Truppen des ungarischen Nationalkönigs Mathias Corninus die Umgebung von Fürstenfeld. 1529 und 1532 kam es zu Plünderungen und Brandschatzungen durch die durchziehenden türkischen Heerschaften. Im Mai 1605 fielen die Hajduken, ungarische Aufständische, in die Oststeiermark ein.
In Maierhofen wurden mehr als 50 Menschen erschlagen und verschleppt. Die Dorfchronik von Wilfersdorf berichtet über den Verlust von 185 Ochsen, 76 Personen wurden ermordet oder in die Gefangenschaft geführt, 47 Gehöfte wurden ausgeplündert und niedergebrannt, 354 Pferde und Rinder gingen verloren. Besonders gefürchtet waren die Tataren, Verbündete von Hajduken. Von ihnen hieß es, sie raubten die kleinen Kinder und schleppten sie in großen Buten davon, um sie als Sklaven zu verkaufen. Manche örtliche Krampussage hat hier ihren Ursprung. Am 25.Juli 1704 überfielen die Kuruzzen Wilfersdorf.
Die ungarischen Rebellen gegen die Habsburger Herrschaft brannten in Wilfersdorf 52 Häuser nieder, in Radersdorf wurden 4 Bauern ausgeraubt. Aber auch andere Katastrophen suchten die Region heim. In den Jahren 1478 bis 1482 und 1508 wütete hier die Pest und ließ ganze Dörfer aussterben; 1693 und 1782 fraß die biblische Plage der Wanderheuschrecken die Felder kahl - eine gewaltige Hungersnot war die Folge. 1712 - kurz nachdem sich die Region von den Kriegsfolgen erholt hatte und mit dem Wiederaufbau der zerstörten Dörfer begonnen wurde - trat eine verheerende Viehseuche auf und beraubte die meisten der Bauern ihrer Existenzgrundlage. Im Jahre 1799 vernichtete ein Großfeuer das eben erst wiederhergestellte Großwilfersdorf. Nur dem Fleiß und Selbstbehauptungswillen der Bevölkerung war es zu verdanken, dass der Ort sich wieder erholte.

 

 
 
Impressionen von Künstler Alfred Wyler rund um das Gemeindewappen