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AUS DER GESCHICHTE
Vermutlich war die Region um Großwilfersdorf schon seit der Jungsteinzeit besiedelt.
Sichere Belege gibt es jedoch erst seit der Zeit der römischen Besatzung. Um Christi Geburt drangen die Römer weit nach Österreich vor, gründeten Siedlungen und legten Straßennetze an. Vor der großen Bevölkerungsdichte, die zur damaligen Zeit bestand, zeigen noch heute die zahlreichen Gräbenfelder, die in der Süd- und Oststeiermark entdeckt wurden. Auch im Schröttenfeld bei Radersdorf findet sich ein provinzialrömisches Hügelgrab.
Die blühende, friedliche Kultur, die die Römer ins Land brachten, wurde durch die schrecklichen, Ereignisse der Völkerwanderungszeit jäh unterbrochen. Die Bewohner mußten fliehen, Felder und Äcker lagen brach.
Um 600 wanderten slawische Volksstämme im Gefolge der Awaren ein. Sie ließen sich hauptsächlich an Flußläufen nieder und versuchten, das verödete Land wieder urbar zu machen. Noch heute zeugen zahlreiche Fluß-, Orts- und Flurnamen von ihrer Anwesenheit; auch der Name des Schröttenwaldes führt von dem slawischen Wort für "Sumpf" her.
Im 9. Jahrhundert wurde das slawische Herzogtum Karantanien, das große Teile Kärntens und der Steiermark umfaßte, von Kaiser Karl dem Großen erobert. Damit begann der erste große Christianisierungs- und Kolonisierungsversuch der Steiermark durch die Baiern. Ständige Einfälle der Ungarn verhinderten jedoch eine planmäßige Urbarmachung des Landes.
Erst Mitte des 10.Jahrhunderts konnte eine entscheidende Schlacht gegen die Madjaren gewonnen werden und erste bairische Dörfer wurden in der Weststeiermark gegründet.
Das Land zwischen Mur und Lafnitz jedoch war bis auf eine kleine slawische Restbevölkerung fast menschenleer - ein breiter, unwegsamer Waldgürtel bildete die Grenze zu Ungarn.
Erst um die Mitte des 11. Jahrhunderts konnte auch dieses Niemandsland durch Kaiser Heinrich III von den Ungarn zurückerobert werden. In einer Periode relativen Friedens begann man nun auch in zwei bairischen Siedlungswellen mit der Kolonialisation dieser Region. Die "Pioniere", die sich hier niederließen, kamen vor allem aus Niederösterreich über den Wechsel.Noch heute finden sich zahlreiche Ähnlichkeiten in Mundart, Hausform und Gerätschaften zwischen diesen beiden Gebieten.